Wenn Du wirklich die optimale Bestellmenge willst.
Bestellmenge und Zielkonflikt der Materialwirtschaft
Sie können entweder große Mengen selten bestellen... | |||
... | können dann günstig aufgrund von Rabatten oder Skonti einkaufen | ... | haben hohe Lagerkosten |
... | haben niedrige Bestellkosten | ... | haben viel Kapital gebunden |
... | können jederzeit liefern | ... | haben ein hohes Lagerisiko |
oder kleine Mengen häufig bestellen... | |||
... | haben niedrige Lagerkosten | ... | müssen u.U. zu ungünstigen Bedingungen einkaufen |
... | haben wenig Kapital gebunden | ... | haben hohe Bestellkosten |
... | haben ein geringes Lagerrisiko | ... | könnten u.U. nicht immer sofort liefern |
Die Gesamtbeschaffungskosten setzen sich wie folgt zusammen...
... aus den Beschaffungskosten- Bezugskosten
- Bestellkosten
- Lagerkosten
- Kapitalbindungskosten
- Kosten des Lagerrisikos
- Die Bezugskosten bilden den Betrag, der tatsächlich NUR für das beschaffte Material ausgegeben wird. Ganz einfach zu berechnen, nämlich: Menge x Preis
- Bestellkosten sind die Kosten, die bei JEDER Bestellung, unabhängig von der Menge oder dem Wert der bestellten Waren, anfallen. So ist z.B. jemand mit der Bedarfsmeldung beschäftigt oder bearbeitet die Bestellung oder kontrolliert den Wareneingang. Dabei wird u.U. Material verbraucht, und der Transport kostet schließlich auch etwas... Also: Je öfter bestellt werden muß, desto höher sind die Bestellkosten.
- Lagerkosten sind die Kosten, die das Lager selbst verursacht. Also Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialkosten), Raumkosten (Miete, Abschreibungen), Energiekosten (Strom, Gas, Treibstoffe), Kosten der Einrichtung (Abschreibung, Instandhaltung), Gerätekosten (Abschreibung, Instandhaltung). Lagerkosten können fix oder variabel sein.
- Kapitalbindungskosten sind die Zinsen für das in den gelagerten Waren gebundene Kapital. Mit anderen Worten: das Geld, das für die Waren gezahlt wurde, steht dem Betrieb zumindest während der Lagerzeit nicht zur Verfügung. Quasi als Entgelt dafür werden die Lagerzinsen berechnet. Der Lagerzinssatz gibt den Zinsverlust an: Jahreszinssatz + durchschnittlich Lagerdauer / 360
- Kosten des Lagerrisikos sind Wert- oder Mengenverluste, die durch unsachgemäße Pflege der Vorräte, Diebstahl o.ä., durch Verderb oder Bruch der gelagerten Waren, oder durch Absatzschwierigkeiten infolge Modewechsel o.ä. verursacht werden können.
Alles über Materialwirtschaft auf einer Seite lesen / Zusammenfassung Industriekaufmann
*Quellenangabe: Alle hier dargestellten Informationen waren Teil der Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann (1991-1994) und sind heute noch Bestandteil der Ausbildungen in kaufmännischer Berufen.
*Materialwirtschaft - Das Wissen der Kaufleute - Industriekaufmann, Groß- und Einzelhandelskaufmann, Bankkaufmann, Bürokaufmann, IT Kaufmann