Start Wenn Dann
Achtung Datenschutz Datenschutz
wenn.de - Ohne Datenschutz gibt es keinen Kapitalismus. Dieser basiert nämlich nur darauf, dass einige Menschen mehr wissen, als sie preisgeben. Sie haben sozusagen einen (Daten-) Vorteil, welchen sie zu ihren monetären Vorteil machen.
Lexikon

Buchhaltung und Buchführung




1. Grundlagen der Buchführung

(1) Aufgaben der Buchführung
Ein Kunde kauft bei der "Stoffe & Muster AG" für sein eigenes Geschäft Stoffe im Wert von 300€ ein. Er bezahlt diesen Betrag in bar. Der Buchhalter hält diesen Vorgang schriftlich fest. Warum?

Der beschriebene Vorgang ist nur einer von vielen Geschäftsvorfällen, die täglich im Unternehmen anfallen (z.B. Kauf von Rohstoffen, Maschinen, Büromaterial). Hierdurch verändert sich ständig das Vermögen des Unternehmens. Ein erfolgreicher Geschäftsmann muss immer einen Überblick darüber behalten, wie sich sein Vermögen ändert, welche Kosten im Unternehmen anfallen, ob er mit Gewinn oder Verlust arbeitet, usw. Anderseits kann er unmöglich all diese Geschäftsvorfälle im Gedächtnis behalten. Daher werden in der Buchhaltung alle Geschäftsvorfälle, die das Vermögen und das Kapital eines Unternehmens beeinflussen, schriftlich festgehalten, und zwar gegliedert nach ihrer zeitlichen Reihenfolge und ihrer sachlichen Zusammengehörigkeit.

Die schriftliche Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen ist die Buchführung.

Neben ihrer Funktion als "Gedächtnisstütze" für den Unternehmer erfüllt die Buchhaltung weitere wichtige Aufgaben, sie...

Steuer- und handelsrechtliche Bestimmungen verlangen, dass die Aufzeichnungen der Buchführung den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) entsprechen. Das bedeutet, dass die Buchführung eines Unternehmens so beschaffen sein muss, dass sie einem Dritten, z.B. einem Steuerprüfer, einen Überblick über die Geschäftsvorgänge und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens vermittelt.

(2) Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung:

  1. Keine Buchung ohne Beleg!
  2. Geschäftsvorfälle vollständig und fortlaufend buchen!
  3. Kein Radieren, Überschreiben, Unleserlich machen von Eintragungen!
  4. Leerzeichen durch "Buchhalternase" entwerten zum Schutz von nachträglichen Eintragungen!
  5. Bücher, Inventare und Bilanzen 10 Jahre aufbewahren, Belege 6 Jahre!

(3) Belege in der Buchhaltung
Grundlage jeder Buchung ist ein Beleg. Er spiegelt einen konkreten Geschäftsfall, wie z.B. den Einkauf von Briefmarken, wider. Ein wichtiges Prinzip der GoB lautet daher: Keine Buchung ohne Beleg! Der Herkunft der Belege nach unterscheidet man zwischen Fremd- und Eigenbelegen.

Fremdbelege bezeichnet man auch als externe Belege, da sie von außen - z.B. durch Lieferanten, Kunden, Dienstleistungsunternehmen - in das Haus gelangen. Hierzu gehören u.a.: Lieferanten- / Eingangsrechnungen (ER), Bankbelege / Bankauszüge (BA), Postbelege, Quittungen

Eigenbelege werden im Unternehmen selbst erstellt und heißen daher auch interne Belege. Beispiele sind: Lohn- und Gehaltslisten, Durchschriften von Ausgangsrechnungen (AR), Materialentnahmeschein, Belege über Privatentnahmen (Eigenverbrauch)

Jede Gruppe von Belegen unterteilt man weiter nach der jeweiligen Belegart, d.h.: Bei den Fremdbelegen trennt man alle Eingangs- von Ausgangsrechnungen, Quittungen oder Bankauszügen. Mit der Gruppe der Eigenbelege verfährt man ebenso. Anschließend werden alle Belege einer Belegart, z.B. Eingangsrechnung (ER) oder Ausgangsrechnung (AR), fortlaufend nummeriert.

(4) Das betriebliche Rechnungswesen
Das betriebliche Rechnungswesen hat die Aufgabe, alle Vorgänge im Unternehmen zahlenmäßig zu erfassen, zu kontrollieren und auszuwerten. Diese Verschiedenartigkeit der Aufgaben macht eine Aufgliederung des betrieblichen Rechnungswesens in verschiedene Bereiche mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben erforderlich:


Die Buchführung zeichnet anhand von Belegen die Geschäftsvorfälle auf, die sich zwischen Unternehmen und der Außenwelt (u.a. Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber) abspielen. Hieraus erstellt sie am Jahresende den gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschluß (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung), in den auch Außenstehende Einsicht nehmen können. Da die Vermögens- und Erfolgsbilanzen im Anschluß an und für eine Geschäftsperiode erstellt werden, ist die Buchführung eine vergangenheitsbezogene Zeitrechnung.

Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) hat die Aufgabe, den Aufbau und Ablauf des betrieblichen Leistungsprozesses wertmäßig zu erfassen und darzustellen. Dies geschieht mit dem Ziel, den Kostenwert zu ermitteln (Kalkulation) und die Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Arbeit zu kontrollieren. Das hierfür notwendige Zahlenmaterial bezieht die KLR aus der Buchführung. Den unterschiedlichen Zielen (Kalkulation und Kontrolle) folgend, kann die KLR sowohl zukunfts- als auch vergangenheitsorientiert sein. Im Gegensatz zur Buchführung gelten für die KLR keine gesetzlichen Vorschriften.

Die Statistik verarbeitet die Zahlen der Buchführung und Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) zu Diagrammen, Schaubildern, Tabellen und wertet sie durch Gegenüberstellung verschiedener betrieblicher Größen aus. Durch Vergleich der statistisch aufbereiteten Daten mit früheren Zeitabschnitten oder mit anderen Unternehmen der gleichen Branche stellt die Statistik wichtige Planungs- und Entscheidungsgrundlagen für die Unternehmensleitung bereit. Die Statistik stellt daher eine Vergleichsrechnung dar.

Die Planungsrechnung legt zahlenmäßig die Ziele für die folgenden Geschäftsperioden fest. Sie gibt in zahlreichen Teilplänen die Mittel und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele an. Für diese Aufgabe benötigt die Planungsrechnung die Zahlen der Buchführung, der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) wie auch der Statistik. Auf der Basis dieses Zahlenmaterials erstellt die Planungsrechnung Prognosen für die zukünftige betriebliche Entwicklung. Sie ist daher zukunftsorientiert.

Buchhaltung
Da die Buchführung Geschäftsvorfälle zwischen Unternehmen und Außenwelt abbildet, heißt sie externes Rechnungswesen. Die KLR dagegen gehört zum internen Rechnungswesen.

2. Inventur, Inventar, Bilanz

(1) Inventur und Inventar
Jeder Unternehmer möchte sich in bestimmten Zeitabständen einen Überblick über die Vermögens- und Schuldenbestände seines Unternehmens verschaffen. Hierzu führt er eine Bestandsaufnahme durch. Dieser Vorgang heisst Inventur.

Die Inventur ist eine Bestandsaufnahme bei welcher alle Vermögens- und Schuldenbestände eines Unternehmens gezählt und wertmässig erfasst werden.

Wie wird Inventur gemacht?
Soweit die Vermögensteile "greifbar", d.h. körperlich vorhanden sind, werden sie - je nach Art - Diese Art der Inventur nennt man daher auch körperliche Inventur.

Andere Vermögensteile (z.B. Bankguthaben, ausstehende Zahlungen von Kunden usw.) sowie Schulden aller Art können nicht körperlich erfasst, sondern nur wertmäßig aus den Büchern der Buchhaltung entnommen werden. Diese Form der Inventur heißt daher auch Buchinventur.


Wann wird Inventur gemacht?
Der Gesetzgeber schreibt vor, daß jeder Kaufmann eine Bestandsaufnahme seiner Vermögens- und Schuldenwerte, also eine Inventur, durchführen muß.

Die Ergebnisse der Zählungen werden in vorbereitete Listen geschrieben. Die in diesen Inventurlisten erfaßten Bestände werden anschließend, nach der Art des Gutes geordnet, in ein besonderes Verzeichnis übertragen. Ein solches Bestandverzeichnis heißt Inventar. Das Inventar wird in Staffelform, d.h. als fortlaufende Liste, angelegt und weist

des jeweiligen Vermögens- oder Schuldenteils aus. Man kann also sagen:
Das Ergebnis der Inventur ist das Inventar.

Ein Inventar besteht aus drei untereinander angeordneten Teilen (Staffelform):

  1. Vermögen:
    Sind Sie Eigentümer eines PKWs, Hauses etc., dann bilden diese Gegenstände Ihr Vermögen. Bezogen auf ein Unternehmen sind alle Güter, die dieses zur Leistungserstellung benötigt, dem Vermögen des Unternehmens zuzurechnen. Beim Vermögen unterscheidet man:
    1. Das Anlagevermögen: Hierzu gehören Anlagen, wie z.B. Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Diese Güter sind langfristig im Unternehmen gebunden.
    2. Das Umlaufvermögen: Die Gegenstände des Umlaufvermögens verbleiben meist nur kurzfristig im Unternehmen, da sie sich durch den betrieblichen Leistungsprozess ständig verändern. Beispiele hierfür sind: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Bargeld, Bankguthaben, Fertigerzeugnisse, ausstehende Kundenzahlungen etc.
    Durch Addition der Werte von Anlage- und Umlaufvermögen erhält man die Vermögenssumme.
    Im Inventar wird das Vermögen nach dem Grad steigender Liquidität (Flüssigkeit) geordnet. Entsprechend sind die weniger leicht in Geld umwandelbaren Güter (z.B. Grundstücke, Gebäude...) zuerst, die flüssigsten Bestandteile (Kassenbestand, Bankguthaben) zuletzt aufgeführt.
  2. Schulden:
    ... entstehen dadurch, daß Außenstehende dem Unternehmen Kredit gewähren. Man unterscheidet langfristige (z.B. Hypotheken, Darlehen) und kurzfristige Schulden (z.B. Schulden gegenüber Lieferanten).
    Im Gegensatz zum Anlage- und Umlaufvermögen werden die Schuldenposten eines Unternehmens im Inventar nach steigender Fälligkeit (=Dringlichkeit der Rückzahlugnen) geordnet. Daher stehen im Inventar langfristige vor kurzfristigen Schulden.
  3. Eigenkapital:
    Das Eigenkapital gibt an, in welcher Höhe finanzielle Eigenmittel des Unternehmers in seinem Betrieb "arbeiten". Es wird errechnet, indem man von der Vermögenssumme die Schuldensumme abzieht.

Inventar

                                    Inventar
                der Musterfabrik KG, für den 31. Dezember 2013
_______________________________________________________________________
                                   |            |                      
                                   |            |                   L
A. Vermögen                        |     EURO   |     EURO          I  niedrig
I. Anlagevermögen                  |            |                   Q
   1. Gebäude                      |            |                   U
      Verwaltungsgebäude           |  900.000,- |                   I
      Lagerhalle                   |  690.000,- | 1590.000,-        D
   2. Maschinen lt. AV 1           |            |  780.000,-        I
II.Umlaufvermögen                  |            |                   T
   1. Rohstoffe                    |            |  250.000,-        Ä
   2. Fertigerzeugnisse            |            | 1680.000,-        T
   3. Forderungen an Kunden        |            |  480.000,-        S
   SUMME DES VERMÖGENS             |            | 4780.000,-        G
                                   |            |============       R
                                   |            |                   A
                                   |            |                   D  hoch
B. Schulden                        |            |                           
I. Langfristige Schulden           |            |                   F  weniger
   1. Darlehen der Deutschen Bank  |            | 2500.000,-        Ä  dringend
II.Kurzfristige Schulden           |            |                   L
   2. Verbindlichkeiten an Lieferer|            |  250.000,-        L
   SUMME DER SCHULDEN              |            | 2750.000,-        I
                                   |            |============       G  
C. Ermittlung des Eigenkapitals    |            |                   K
   Summe des Vermögens             |            | 4780.000,-        E
 - Summe der Schulden              |            | 2750.000,-        I
   EIGENKAPITAL (REINVERMÖGEN)     |            | 2030.000,-        T  dringend
                                   |            |============
Fazit: Der Vorgang der Bestandsaufnahme von Schulden- und Vermögensteilen durch Zählen, Messen, Wiegen nennt man Inventur. Das Verzeichnis, in das die durch die Inventur ermittelten Bestände eingetragen werden, heißt Inventar.

(2) Bilanz
Mit der Aufstellung eines Inventars ist das Geschäftsjahr noch nicht ordnungsgemäß abgeschlossen. Der Gesetzgeber verlangt, daß aus dem Inventar am Ende eines Geschäftsjahres auch noch eine Bilanz erstellt werden muß.

Wie auch das Inventar ist die Bilanz eine Darstellung des Vermögens- und Schuldenstandes einer Unternehmung zu einem bestimmten Zeitpunkt (meist Ende des Geschäftsjahres) - jedoch in verkürzter Form. Es gilt daher: Die Bilanz ist eine Kurzfassung des Inventars.

Inwieweit ist die Bilanz eine Kurzfassung des Inventars?
Das Inventar Die Bilanz
  • stellt ausführlich die einzelnen Vermögens- und Schuldenteile einer Unternehmung dar
  • stellt das Vermögen und die Schulden eines Unternehmens in Gruppen zusammengefasst dar (z.B. Zusammenfassung einzelner Produkte zu einer Gruppe Fertigprodukte).
  • gibt Art, Menge und Gesamtwert der erfassten Güter an (z.B. 30 Kleider der zu je 100,- Euro = 3.000,- Euro,
  • gibt nur noch die Gesamtwerte der Inventurbestände an (z.B.: Kleider: 3.000,- Euro).
  • listet Vermögen und Schulden des Unternehmens in Staffelform, d.h untereinander, auf und errechnet daraus das Eigenkapital.
  • stellt Vermögen und Schulden sowie wie Eigenkapital einander gegenüber und ordnet sie daher nebeneinander an (= Kontoform).
  Das Inventar                              Die Bilanz
- stellt ausführlich die einzelnen   ===> - stellt das Vermögen und die 
  Vermögens- und Schuldenteile              Schulden eines Unternehmens in 
  einer Unternehmung dar,                   Gruppen zusammengefasst dar (z.B.
                                            Zusammenfassung einzelner Produkte
                                            zu einer Gruppe "Fertigerzeugnisse"),

- gibt Art, Menge und Gesamtwert der ===> - gibt nur noch die Gesamtwerte
  erfassten Güter an (z.B.: 30 Kleider      der Inventurbestände an (z.B.:
  der zu je 100,- Euro = 3.000,- Euro,      Kleider: 3.000,- Euro),

- listet Vermögen und Schulden des   ===> - stellt Vermögen und Schulden sowie
  Unternehmens in Staffelform, d.h.         wie Eigenkapital einander gegenüber
  untereinander, auf und errechnet          und ordnet sie daher neben-
  daraus das Eigenkapital.                  einander an (= Kontoform).  

Durch die Gegenüberstellung des Vermögens einerseits und der Schulden und des Eigenkapitals andererseits ist die Bilanz eine Aufstellung mit zwei Seiten:

Bilanz
 


Eine solche zweiseitige Aufstellung nennt man Konto.

Wegen seiner Form spricht man auch vom T-Konto.


Bilanz
AKTIVA
Vermögen
Auf der linken Seite der Bilanz stehen die Werte des Vermögens, die im Unternehmen zum Zwecke der Leistungserstellung "arbeiten" (z.B. Gebäude, Maschinen, Erzeugnisse).

Diese Seite der Bilanz heißt daher auch Aktivseite: Sie nimmt die sogenannten Aktiva (aktiv = tätig), d.h. die Vermögenswerte, auf.


Bilanz
AKTIVA PASSIVA
Vermögen Schulden
+
Eigenkapital
Auf der rechten Seite der Bilanz stehen die Schulden und das Eigenkapital des Betriebes.

Schulden und Eigenkapital sind sogenannten Passiva (passiv = untätig), die rechte Seite der Bilanz nennt man daher auch Passivseite.

Betriebswirtschaftlich gesehen stellen Schulden einen Teil des Kapitals dar, mit dem die Vermögensgüter erworben werden, nämlich das sogenannte Fremdkapital. Das Unternehmen hat sich hier fremde Geldmittel zum Erwerb von Vermögensgütern beschafft. Erfolgen Investitionen durch eigene Geldmittel des Unternehmens, spricht man von Eigenkapital.


Bilanz
AKTIVA PASSIVA
Vermögenswerte

Wo wurde das Kapital angelegt?
Vermögensquellen

Woher stammt das Kapital?
Die Aktivseite der Bilanz zeigt auf, WO, d.h. in welchen Vermögenswerten das Kapital angelegt wurde.

Die Passivseite der Bilanz (Eigen- und Fremdkapital) gibt an, WOHER das Kapital für die Beschaffung der Vermögensgüter stammt (= Vermögensquellen).



Bilanz
AKTIVA PASSIVA
Vermögen Schulden
+
Eigenkapital
Es gilt demnach: Die Passivseite der Bilanz (Eigen- und Fremdkapital) gibt an, WOHER das Kapital für die Beschaffung der Vermögensgüter stammt (= Vermögensquellen).

Die Aktivseite der Bilanz zeigt auf, WO, d.h. in welchen Vermögenswerten das Kapital angelegt wurde.


Aus dem Inventar des laufenden Geschäftsjahres soll die Bilanz erstellt werden:

Vermögenswerte Vermögensquellen
Bilanz
AKTIVA PASSIVA

Anlagevermögen
 Gebäude
 Maschinen
 Fuhrpark

Umlaufvermögen
 Betriebsstoffe
 Waren
 Bankguthaben
 Forderungen

Dazu gliedert man das Vermögen des Unternehmens in Anlage- und Umlaufvermögen.

Beim Anlagevermögen werden Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge aufgeführt, beim Umlaufvermögen Betriebsstoffe, Warenvorräte, Bankguthaben und Forderungen. Forderungen sind z.B. noch ausstehende Zahlungen von Kunden und Warenlieferungen.



Vermögenswerte Vermögensquellen
Bilanz
AKTIVA PASSIVA

Anlagevermögen
 Gebäude
 Maschinen
 Fuhrpark

Umlaufvermögen
 Betriebsstoffe
 Waren
 Bankguthaben
 Forderungen




Eigenkapital




Fremdkapital
 Darlehen
 Verbindlichkeiten
Bei den Vermögensquellen auf der Passivseite der Bilanz werden das Eigenkapital und Fremdkapital eingetragen.

Beim Fremdkapital werden langfristige Schulden (z.B. Darlehen) vor kurzfristigen aufgeführt.

Zu den kurzfristigen Schulden gehören vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten. Hier wird die Rechnung nach Eingang der Ware beglichen und somit kurzfristig eine Schuld gegenüber dem Lieferanten eingegangen. Man spricht hier von einem Wareneinkauf auf Ziel.

Nachdem alle Bilanzpositionen wertmäßig eingetragen sind, sieht die Bilanz wie folgt aus:
Bilanz
AKTIVA                  Bilanz                  PASSIVA         
-------------------------------------------------------
                           |                        
I.Anlagevermögen           | I.Eigenkapital   500.000,-
    Gebäude      200.000,- |                        
    Maschinen    120.000,- |                        
    Fuhrpark     100.000,- |                          
                           |                        
II.Umlaufvermögen          | II.Fremdkapital          
   Betriebsstoffe 50.000,- |     Darlehen     100.000,-
   Warenvorräte   80.000,- |     Verbindlichk. 50.000,-
   Forderungen    40.000,- |             ______________
   Bank           60.000,- |            /           
___              _________ | __________/      _________
                 650.000,- |                  650.000,-
===              ========= | ===              =========
Die Summen beider Bilanzseiten sind gleich groß. Dass muß auch so sein! Denn wenn die linke Bilanzseite angibt, wofür das auf der rechten Seite stehende Kapital verwendet wurde, kann logischerweise auf der Aktivseite nie mehr stehen als auf der Passivseite.

Die rechnerische Gleichheit beider Bilanzseiten lässt sich auch in einer Gleichung ausdrücken:

VERMÖGEN = KAPITAL

oder

SUMME AKTIVA = SUMME PASSIVA

AKTIVA        Bilanz      PASSIVA         
---------------------------------          
                 |                        VERMÖGEN      =      KAPITAL
                 |                        
   VERMÖGEN      |     KAPITAL                        oder
                 |                        
                 |                        SUMME AKTIVA  =  SUMME PASSIVA 
                 |                        
                 |                        
                                          

Aufgrund der Summengleichheit beider Bilanzseiten spricht man auch von Bilanzgleichung. Der Sinn dieser Gleichung kommt auch im Wort "Bilanz" zum Ausdruck: Es kommt vom italienischen "bilanci" und bedeutet "Waage". Aktiva und Passiva müssen sich als immer die Waage halten!

Bilanz
AKTIVA PASSIVA
VERMÖGEN

KAPITAL



Die Bilanz gibt Auskunft über die Vermögens- und Kapitallage eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. In einem Unternehmen fallen täglich eine Vielzahl geschäftlicher Vorgänge an, z.B. die Begleichung von Rechnungen, Lieferungen an Kunden oder die Verarbeitung von Rohstoffen. Die Einzelpositionen der Bilanz verändern sich daher ständig und mit jedem Vorgang.

Beispiel: Kauf von Büromaterial (Briefumschläge) im Laden mittels Bargeld.


Bilanz
AKTIVA PASSIVA


BuG

Kassenbestand


+

-
Durch diesen Geschäftsvorfall nimmt in der Bilanz die Aktivposition Büro- und Geschäftsausstattung (BuG) zu, die Aktivposition Kasse nimmt dagegen ab.


Verändern sich durch einen Geschäftsvorfall zwei Aktivposten der Bilanz, spricht man von einem Aktivtausch. Ein Aktivtausch liegt also dann vor, wenn durch einen Geschäftsvorgang:


Es gibt natürlich auch den Fall, dass durch einen Geschäftsvorfall zwei Positionen der Passivseite der Bilanz verändert werden. Die Merkmale des Aktivtausches gelten entsprechend auch für den Passivtausch.

Bilanz
AKTIVA PASSIVA


Darlehen

Verbind-
lichkeiten


+

-
Beispiel: Im Einverständnis mit einem Lieferanten wechselt das Unternehmen eine Verbindlichkeit in eine Darlehensschuld um.


Hier liegt ein Passivtausch vor, denn der Geschäftsvorfall

Bei einem Aktiv- und bei einem Passivtausch ändern sich jeweils zwei oder mehrere Bilanzpositionen derselben Seite (Aktiv- oder Passivseite). Durch diese Tauschvorgänge bleibt die Bilanzsumme unverändert. Es gibt aber auch Geschäftsvorgänge, durch die sich die Bilanzsumme vergrößert oder verringert.


Bilanz
AKTIVA PASSIVA


+


+


10.000,-
Rohstoffe

10.000,-
Bilanzsumme


+


+


10.000,-
Verbindl.

10.000,-
Bilanzsumme
Beispiel: Das Unternehmen kauft bei einem Lieferanten Rohstoffe für 10.000,- Euro auf Ziel, d.h. das Unternehmen bezahlt die Rechnung erst später. Durch diesen Geschäftsvorfall sind die Bilanzpositionen Rohstoffe und Verbindlichkeiten berührt. Rohstoffe ist ein Posten der Aktivseite, die Verbindlichkeiten stehen auf der Passivseite.


Durch diesen Geschäftsvorfall nimmt der Aktivposten Rohstoffe um den Wert 10.000,- Euro zu. Gleichzeitig wächst der Passivposten Verbindlichkeiten um den gleichen Wert. Entsprechend vergrößert sich die Bilanzsumme auf beiden Seiten. Hier liegt die Zunahme eines Aktiv- und eines Passivpostens und damit eine Vergrößerung der Bilanzsumme vor, auch Aktiv-Passiv-Mehrung oder Bilanzverlängerung genannt.

Merkmal einer Aktiv-Passiv-Mehrung ist, dass auf der Aktivseite und auf der Passivseite der Bilanz eine oder mehrere Bilanzpositionen um den gleichen Wert zunehmen und sich dadurch die Bilanzsumme erhöht, d.h. verlängert.


Den umgekehrten Fall gibt es natürlich auch.
Bilanz
AKTIVA PASSIVA


-


-


5.000,-
Bank

5.000,-
Bilanzsumme


-


-


5.000,-
Verbindl.

5.000,-
Bilanzsumme
Beispiel: Das Unternehmen begleicht eine Rechnung von 5.000,- Euro per Banküberweisung. Durch diesen Geschäftsvorfall sind die Bilanzpositionen Bankguthaben und Verbindlichkeiten berührt. Bankguthaben ist ein Posten der Aktivseite, die Verbindlichkeiten stehen auf der Passivseite.

Die Aktivposten Bankguthaben und Passivposten Verbindlichkeiten vermindern sich um den gleichen Wert. Die Bilanzsumme nimmt ebenfalls um diesen Wert ab. Man spricht von einer Aktiv-Passiv-Minderung bzw. Bilanzverkürzung.


Geschäftsvorgänge führen zu Veränderungen in der Bilanz, dabei ergeben sich u.a. folgende Fragen:
  1. Welche Positionen der Bilanz werden durch den Geschäftsvorfall berührt?
  2. Handelt es sich dabei um Aktiva oder Passiva der Bilanz?
  3. Wie verändern sich diese Bilanzpositionen?
  4. Um welche Art der Bilanzveränderung handelt es sich: Aktivtausch, Passivtausch, Aktiv-Passiv-Mehrung oder Aktiv-Passiv-Minderung?
Beispiele:

Fazit: Die Bilanz als Zusammenstellung von Vermögenswerten und Vermögensquellen hat eine Aktiv- und eine Passivseite. Die Aktivseite umfasst dass Anlage- und Umlaufvermögen, die Passivseite umfasst das Eigen- und Fremdkapital. Die Bilanzgleichung bedeutet: Summe der Aktivseite (Aktiva) ist gleich der Summe der Passivseite (Passiva). Die Bilanz verändert sich durch jeden Geschäftsvorfall. Bei der Bilanzänderung gibt es 4 Arten: den Aktivtausch, Passivtausch, Aktiv-Passiv-Mehrung und Aktiv-Passiv-Minderung.


3. Bestandsrechnung

(1) Auflösung der Bilanz in Einzelkonten

Bei jedem Geschäftsvorfall die Bilanz zu verändern ist praktisch nicht durchführbar. Angesichts der Fülle der in einem Unternehmen anfallenden Vorgänge wäre dies zu zeitraubend. Zur Vereinfachung wird daher für jede Position der Bilanz ein eigenes Konto eingerichtet. Die entsprechenden Werte werden aus der Bilanz in diese Konten übernommen. Im Laufe des Geschäftsjahres anfallende Geschäftsvorfälle werden auf diese Konten gebucht.

Durch die Auflösung der Bilanz in Einzelkonten entstehen Aktiv- und Passivkonten (entsprechend den Seiten der Bilanz). Aktivkonten sind z.B. Konto Forderungen, Konto Maschinen, Konto Bank. Zu den Passivkonten gehören Konto Eigenkapital, Konto Verbindlichkeiten.

Bank
SOLL HABEN








Ähnlich der Bilanz hat ein Konto die Form eines T, daher auch T-Konto genannt.


Die beiden Seiten heißen SOLL und HABEN, in der Mitte steht die Bezeichnung, z.B. Bank.

Als erstes wird in jedes Konto der Bestand übernommen, den die Bilanz zum Anfang eines neuen Geschäftsjahres (Eröffnungsbilanz) für diese Einzelpositionen ausweist. Dieser Anfangsbestand (AB) wird bei jedem Konto auf die gleiche Seite übertragen, auf der dieser auch in der Bilanz stand.

Bilanz
AKTIVA PASSIVA


Bank


80.000,-




Bank
SOLL HABEN


AB


80.000,-






Aktivkonten wie Konto Forderungen, Konto Maschinen oder z.B. Konto Bank nehmen den Anfangsbestand (AB) im SOLL auf. Passivkonten wie Konto Eigenkapital, Konto Darlehen oder Konto Verbindlichkeiten nehmen den Anfangsbestand im Haben auf.

Bilanz
AKTIVA PASSIVA


Gebäude
Maschinen
Forderungen
Kasse


200.000,-
100.000,-
50.000,-
8.000,-


EK
Darlehen
Verbindl.


215.000,-
100.000,-
50.000,-
Darlehen
SOLL HABEN






AB


100.000,-


Eigenkapital (EK)
SOLL HABEN






AB


215.000,-
Verbindlichkeiten
SOLL HABEN






AB


50.000,-


Gebäude
SOLL HABEN


AB


200.000,-




Maschinen
SOLL HABEN


AB


100.000,-






Forderungen
SOLL HABEN


AB


50.000,-




Kasse
SOLL HABEN


AB


8.000,-





SOLL              Bilanz             HABEN    SOLL          Darlehen        HABEN 
------------------------------------------    -----------------------------------
Gebäude    200.000,- | EK        215.000,-                      | AB    100.000,-
Maschinen  100.000,- | Darlehen  100.000,-                      |
Forderungen 50.000,- | Verbindl.  50.000,-                      |
Kasse        8.000,- |                                          |
                     |                                          |

(2) Buchungen von Bestandsveränderungen

Nachdem die Konten eingerichtet wurden, sind die Anfangsbestände aus der Bilanz in die einzelnen Aktiv- und Passivkonten übertragen und eröffnet worden. Während des laufenden Geschäftsjahres werden aufgrund von Geschäftsvorfällen die eintretenden Veränderungen von Aktiva und Passiva in die entsprechenden Konten eingetragen.


Kasse
SOLL HABEN


AB
Bareinzahlung


8.000,-
300,-


Bezahlung
Paketmarken



50,-
Das Konto Kasse weist eine Bareinzahlung von 300,- Euro auf. Der Bestand des Kontos Kasse nimmt zu, der Betrag stellt für das Konto einen Zugang dar.


Kasse
SOLL HABEN


AB
Zugang


8.000,-
300,-





Die Einzahlung von 300,- Euro vermehrt den Anfangsbestand des Kontos. Der Zugang wird deshalb auf die Seite des Anfangsbestandes geschrieben. Bei einem Aktivkonto ist das die Sollseite.

SOLL               Kasse             HABEN 
------------------------------------------
AB           8.000,- |
Zugang         300,- |
                     |
                     |
                     | 

Kasse
SOLL HABEN






Abgang


50,-
Neben den Zugängen gibt es auf dem Konto Kasse auch Abgänge, z.B. die Bezahlung von Paketmarken. Abgänge mindern den Anfangsbestand und wirken den Zugängen entgegen, sie stehen daher auf der Habenseite bei Aktivkonten.


Für alle Aktivkonten gilt die Buchungsregeln Zugänge im SOLL, Abgänge im HABEN.
Aktivkonto
SOLL HABEN


Anfangsbestand
+ Zugänge




- Abgänge


Bank
SOLL HABEN


AB
Einzahlung
Überweisung von Kunden


3.200,-
150,-

200,-


Barabhebung
Lastschrift Telekom
Überweisung an Lieferer


500,-

255,-

370,-

SOLL            Aktivkonto           HABEN 
------------------------------------------
Anfangsbestand       | - Abgänge
+ Zugänge            |
                     | 
                     |
                     | 

					 
SOLL                        Bank                            HABEN 
-----------------------------------------------------------------
Anfangsbestand        3.200,- | Barabhebung                 500,-
Überweisung von Kunden  150,- | Überweisung an Lieferanten  300,- 
Einzahlung              200,- | Lastschrift Telekom         270,-
                              |
                              | 					 
					 
Bei Passivkonten ist es genau umgekehrt. Anfangsbestände und Zugänge werden auf der rechten Seite im HABEN gebucht, Abgänge im SOLL. Auch hier gilt: Zugänge vermehren, Abgänge vermindern den Anfangsbestand.
Passivkonto
SOLL HABEN


- Abgänge




Anfangsbestand
+ Zugänge


Verbindlichkeiten
SOLL HABEN


Überweisung ReNr.4230
Bezahlung ReNr.4228
Überweisung ReNr.4231



860,-

290,-

640,-


AB
Zielkauf von Waren


10.200,-

800,-

SOLL           Passivkonto           HABEN 
------------------------------------------
- Abgänge            | Anfangsbestand
                     | + Zugänge 
                     | 
                     |
                     | 

					 
SOLL                  Verbindlichkeiten                     HABEN 
-----------------------------------------------------------------
Überweisung ReNr.4230   860,- | Anfangsbestand           10.200,-
Bezahlung ReNr.4229     290,- | Zielkauf von Waren          800,- 
Überweisung ReNr.4231   640,- | 
                              |
                              | 

Die doppelte Buchführung ist demnach eine einfache Angelegenheit, wenn man einige Regeln einhält. Jeder Geschäftsvorfall berührt zwei Bilanzpositionen und verändert diese in Form einer Bestandsmehrung oder Bestandsminderung. Das bedeutet, dass jeder Geschäftsvorfall auch mindestens zwei Konten berührt und zwar die Einzelkonten der betroffenen Bilanzpositionen. Die Bestände dieser Einzelkonten vermindern oder vermehren sich durch Abgänge bzw. Zugänge.

Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 750,- Euro. Der Käufer begleicht die entsprechende Rechnung bar. Die Buchung:

Kasse
SOLL HABEN


+ Zugang


750,-




Forderungen
SOLL HABEN







- Abgang


750,-

SOLL               Kasse             HABEN 
------------------------------------------
+ Zugang       750,- | 
                     | 
                     |

					 
SOLL            Forderungen          HABEN 
------------------------------------------
                     | - Abgang      750,-
                     | 
                     |
Dieser Geschäftsvorfall berührte zwei Aktivkonten. Das Konto Kasse verzeichnete einen Zugang von 750,- Euro, das Konto Forderungen einen Abgang in gleicher Höhe. Es handelt sich um einen Aktivtausch.

Das Unternehmen kauft eine Produktionsmaschine auf Ziel für 14.000,- Euro.
Maschinen
SOLL HABEN


+ Zugang


14.000,-




Verbindlichkeiten
SOLL HABEN







+ Zugang


14.000,-


Die Beispiele zeigen: Daher der Ausdruck: Doppelte Buchführung. Beim Buchen muss man überlegen...
  1. Welche Konten werden berührt?
  2. Handelt es sich um Aktiv- oder Passivkonten?
  3. Wird der Kontostand vermehrt (Zugang) oder vermindert (Abgang)?

Weitere Beispiele:
Ein Unternehmen kauft Stoffe für 900,- Euro gegen Banküberweisung.
Waren
SOLL HABEN




900,-




Bank
SOLL HABEN









900,-

SOLL               Waren           HABEN 
------------------------------------------
               900,- | 
                     | 
                     |

					 
SOLL               Bank              HABEN 
------------------------------------------
                     |               900,-
                     | 
                     |
Es handelt sich um zwei Aktivkonten. Durch den Kauf wird das Konto Waren vermehrt, das Konto Bank vermindert. Zugang bei Waren, Abgang bei Bank. Zugang im Aktivkonto ins SOLL, Abgang im Aktivkonto ins HABEN.

Das Unternehmen zahlt an einem Lieferanten zum Rechnungsausgleich 1.400,- Euro bar.
Kasse
SOLL HABEN








1.400,-
Verbindlichkeiten
SOLL HABEN




1.400,-





SOLL               Kasse             HABEN 
------------------------------------------
                     |             1.400,-
                     | 
                     |

					 
SOLL        Verbindlichkeiten        HABEN
------------------------------------------
             1.400,- |
                     | 
                     |
Durch die Zahlung wird das Konto Kasse sowie das Konto Verbindlichkeiten vermindert. Der Abgang beim Aktivkonto Kasse wird im HABEN gebucht, beim Passivkonto Verbindlichkeiten im SOLL.

Das Unternehmen kauft Waren für 6.000,- Euro auf Ziel.
Verbindlichkeiten
SOLL HABEN




1.400,-




6.000,-
Waren
SOLL HABEN




900,-
6.000,-





SOLL        Verbindlichkeiten        HABEN
------------------------------------------
             1.400,- |             6.000,-
                     | 
                     |

					 
SOLL               Waren             HABEN
------------------------------------------
               900,- | 
             6.000,- | 
                     |

Durch den Kauf wird das Warenkonto vermehrt, die Verbindlichkeiten ebenso. Der Zugang wird beim Aktivkonto Waren ins SOLL, beim Passivkonto Verbindlichkeiten ins HABEN gebucht.

Die Sektretärin des Unternehmens hebt für Geschäftszwecke 2.000,- Euro von der Bank ab.

Kasse
SOLL HABEN




2.000,-




1.400,-
Bank
SOLL HABEN









900,-
2.000,-

Die Barabhebung vermindert das Konto Bank, das Konto Kasse wird vermehrt. Zugang beim Aktivkonto Kasse ins SOLL, Abgang beim Aktivkonto Bank ins HABEN.

Wenn die Konten Bank und Verbindlichkeiten abnehmen, könnte zum Beispiel Bezahlung einer Rechnung per Banküberweisung als Geschäftsvorfall vorliegen. Wenn das Konto Waren sich mindert und das Konto Forderungen sich mehrt, könnte Warenverkauf auf Ziel als Geschäftsvorfall aufgetreten sein.


(3) Buchungssatz

Ein Geschäftsvorfall ändert immer mindestens zwei Konten. Der Sollbuchung steht eine Habenbuchung im Gegenkonto gegenüber. Diesen Vorgang drückt der Buchhalter in einem Buchungssatz aus. Dessen allgemeine Form lautet:

SOLLKONTO an HABENKONTO

Beispiele: Das Unternehmen kauft gegen Barzahlung Waren im Wert von 800,- Euro. Die betroffenen Konten Waren und Kasse sind Aktivkonten. Beim Konto Waren wird der Zugang im SOLL, beim Gegenkonto der Abgang im HABEN gebucht. Der Buchungssatz für diesen Vorfall lautet:
Waren 800,- an Kasse 800,-

Das Unternehmen verkauft Waren im Wert von 300,- Euro. Der Kunden bezahlt bar. Daraus ergibt sich ein Zugang beim Aktivkonto Kasse im SOLL, ein Abgang beim Aktivkonto Waren im HABEN. Der Buchungssatz:
Kasse 300,- an Waren 300,-

Das Unternehmen überweist per Bank 1.300,- Euro an einen Lieferanten.
Verbindlichkeiten 1.300,- an Bank 1.300,-

Das Unternehmen verkauft auf Ziel für 2.100,- Euro an Firma Blumenthal.
Forderungen 2.100,- an Waren 2.100,-

Für die Produktion wird eine Maschine im Wert von 9.300,- Euro auf Ziel gekauft.
Maschinen 9.300,- an Verbindlichkeiten 9.300,-


Nachdem der Buchungssatz aufgestellt ist, erfolgt die Buchung in den Konten. Dabei gilt: Zuerst im SOLL buchen, dann im HABEN buchen. Das bedeutet: Keine Buchung ohne Gegenbuchung!

Maschinen
SOLL HABEN


Verbindl.


9.300,-




Verbindlichkeitenn
SOLL HABEN







Maschinen


9.300,-

Zuerst wird im SOLL gebucht, dann im HABEN. Dabei wird jeweils das Gegenkonto angegeben, damit man weiß, woher der Wert kommt bzw. wohin dieser geht.

(4) Buchführung in der Praxis
Neben den Buchungssätzen und Buchungen in den Einzelkonten kommt in der Buchführung noch ein wesentlicher Faktor hinzu. Alle Geschäftsvorgänge spiegeln sich in Belegen wieder. Deshalb heisst ein wichtiger Grundsatz ordnungsmäßiger Buchführung: Keine Buchung ohne Beleg!

Liegen Belege zur Verbuchung vor, werden diese zunächst auf rechnerische Richtigkeit geprüft. Danach werden die Belege nach Belegarten sortiert (Eingang / Ausgang) und innerhalb der Belegart mit einer fortlaufenden Numerierung versehen.

Nach dem Ordnen werden die Belege vorkontiert. D.h. jeder Beleg erhält einen sogenannten Kontierungsstempel, in dem der Buchungssatz in Kurzform eingetragen wird. Im Anschluß an die Vorkontierung werden die jeweiligen Eintragungen im Grundbuch (Journal) vorgenommen. Im Journal werden alle Geschäftsvorfälle in ihrer zeitlichen Reihenfolge festgehalten. Jeder Eintrag sollte folgendes enthalten:

Aus den chronologischen Eintragungen im Journal lässt sich nicht ohne weiteres ein Überblick über den jeweiligen Stand von Vermögen und Kapital gewinnen. Dazu müssen die Geschäftsvorfälle nach SOLL und HABEN in den entsprechenden Sachkonten gebucht werden. Diese Buchungen werden im Hauptbuch vorgenommen. Das Hauptbuch enthält alle Einzelkonten. Dabei erfolgt die Eintragung der Geschäftsvorfälle nach ihren sachlichen Zusammenhängen. Das Konto Kasse weist z.B. nur Vorfälle aus, die Bargeschäfte betreffen.
In den Einzelkonten wird jeweils das Konto der Gegenbuchung angegeben.

Die Praxis der Buchführung sieht so aus:
  1. Sortierung der Belege nach Belegarten
  2. Vorkontierung der Belege
  3. Eintragung ins Grundbuch
  4. Buchhung auf dem Sachkonto im Hauptbuch

(5) Abschluß der Bestandskonten

Am Ende eines Geschäftsjahres wird der End- bzw. Schlussbestand der Konten ermittelt.

Kasse
SOLL HABEN

AB
Z
Z
Z

8.300,-
300,-
400,-
1.000,-

A
A
A

400,-
100,-
1.500,-
10.000,-
Beispiel Konto Kasse. Es weist neben dem Anfangsbestand die während des Geschäftsjahres erfolgten Zugänge und Abgänge auf.


Der Schlussbestand des Kontos wird als Unterschiedsbetrag zwischen der Summe der SOLL- und HABEN-Seite ermittelt. Im Beispiel beträgt die Differenz 8.000,- Euro. Diesen Unterschiedsbetrag nennt man Saldo, welcher als Schlussbestand (SB) auf der schwächeren Seite des Kontos eingesetzt wird.

Kasse
SOLL HABEN

AB
Z
Z
Z

8.300,-
300,-
400,-
1.000,-

A
A
A
SB

400,-
100,-
1.500,-
8.000,-
10.000,-10.000,-
Dadurch erhalten SOLL und HABEN jetzt den gleichen Endbetrag, d.h. das Konto ist ausgeglichen.


Bei Aktivkonten steht der Saldo in der Regel auf der HABEN-Seite, da Zugänge und Anfangsbestand auf der SOLL-Seite stehen.
Anfangsbestand (AB) + Zugänge > Abgänge

Umgekehrtes gilt für Passivkonten: Anfangsbestand und Zugänge werden auf der HABEN-Seite eingetragen, daher wird der Saldo auf der schwächeren SOLL-Seite eingesetzt.

Aktivkonto: Saldo im Haben
Passivkonto: Saldo im SOLL

*Quellenangabe: Alle hier dargestellten Informationen waren Teil der Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann (1991-1994) und sind heute noch Bestandteil der Ausbildungen in kaufmännischer Berufen.

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

© 1998 - 2024
wENn.DE gut, Alles gut.


Datenschutz, Cookies, Analytics, Adsense


Impressum

Datenverarbeiter A. W e n d e
M a r k g r ö n i n g e r   S t r. 1 9
7 1 6 3 4    Ludwigsburg
P h o n e:    0 7 1 4 1 1 4 5 9 0 3 7
M a i l:    i n f o @ w e n n . d e